Ich hatte das Glück, dass ich einen Vater hatte, der mir vermittelt hat, dass es keine Rolle spielt welches Geschlecht man hat, solange man für eine Sache brennt. Klettern und Bergsteigen sind meine Leidenschaft und treiben mein Forschungsinteresse in den letzten 25 Jahren an Naturgefahren und Klimawandel voran. Ich arbeite an Hangrutschungen und Felsstürzen in Bergregionen Österreichs und Norwegens. Meine Expertise reicht von Feldarbeit in alpinen Gebirgsregionen und der Arktis bis hin zu Fernerkundung und geochronologischen Methoden. 2018 habe ich das Ingenieurbüro Sky4geo in Innsbruck gegründet, um innovatives Drohnen- und Satellitenradar-Monitoring in die Praxis zu bringen und verbesserte Gefahrenzonenpläne und Gefahrenhinweiskarten anbieten zu können.
Ich habe viele starke Frauen getroffen, das liegt vielleicht auch daran, dass ich über 10 Jahre auf Spitzbergen in der Arktis geforscht und gelebt habe. Dort habe ich Reiseleiterinnen getroffen, die Skitouren- und Hundeschlittentouren geleitet haben, Polizistinnen, die auch gleichzeitig in der Gletscherrettungsgruppe des Roten Kreuzes aktiv waren. Ich selber habe mehrwöchige Expeditionen geleitet bei Minusgraden im Zelt, um Gesteinsproben von vielen hohen Bergen auf Spitzbergen zu nehmen. Durch unsere Arbeit konnten wir erstmals die vertikale Ausdehnung des Svalbard-Barentssee—Eisschildes in der letzten Eiszeit rekonstruieren. Die Erforschung der vergangenen Gletscherausdehnungen im Vergleich zu Klimaveränderungen, können uns helfen Klimamodelle anzupassen, weil wir wieder ein weiteres Puzzleteil besser verstanden haben.
Mit meinem Engagement im Verein Girls on Ice Austria, hoffe ich junge Mädchen und Frauen inspirieren zu können, dass eine berufliche Laufbahn in den Naturwissenschaften genauso möglich und belohnend ist, wie für ihre männlichen Schüler-Kollegen. Wenn man den eigenen Zweck im Leben gefunden hat, dann spielt das Geschlecht keine Rolle mehr. Die Zeit vergeht wie im Flug wenn man Spaß hat